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Einsatz des WWW als Marketinginstrument - die statistische AuswertungVorwortDer Autor ist seit Januar 1997 als Web-Designer bei der Fujitsu Siemens Computers für die Präsentation einer Geschäftseinheit im Internet zuständig. Diese Seiten sind unter http://www.siemens.de/computer/hpc/zu finden. Es soll versucht werden, anhand der Erfahrungen aus der Industrie und den dort genutzten Möglichkeiten und Zielen eine Grundlage für die Nutzung dieser Erkenntnisse im Non-Profit-Bereich, speziell im Bibliotheksbereich zu schaffen. Der Autor geht davon aus, daß die Grundlagen in der Nutzung von Internet und WWW soweit bekannt sind. Die speziellen für das Verständnis benötigten Grundlgen werden hier erläutert. Weitere Informationen können Sie im ABC des Internets abrufen finden. Technische GrundlagenInternetdienste und WWWDas Internet und dessen Dienste stammen zum Groß aus der Welt der UNIX-Rechner. Dieses Betriebssystem hat als Grundbestandteil vieles, was PC-Benutzer erst zusätzlich hinzuinstallieren müssen. Dies sind z.B. die intergrierte Netzwerkunterstützung, das Email, den Zugriffsschutz und eine Protokollierfreudigkeit. Die meisten Programme geben die Möglichkeit, alle Zugriffe, Fehlermeldungen in eienr Datei zu protokollieren. Diese Protokolle liegen in Form von ASCII-Textdateien mit einer meist fets definierten Struktur vor. Dies macht es leicht, Sie mit Hilfe von speziellen Auswertungstools oder sogar UNIX-Standardwerkzeugen auswerten zu lassen. Die Abwicklung des Datenverkehrs erfolgt über Protokolle. Diese legen fest, wie Client und Server sich miteinander verständigen können. Für das reine WWW wird das http-Protokoll benutzt. Auch das Programm, das als WWW-Server fungiert, der sogenannte http-Dämon ist sehr protokollierfreudig. Es kann je nach Einstellung jeden einzelnen Zugriff mit genauem Pfad, Zeit, zugreifenden Rechner und evtl. Fehlermeldung protkolieren. Tool, wie wusage erzeugen aus diesem Protokoll statistische Auswertungen nach verschiedenen Kriterien. Datenbereitstellungstatische DokumenteDie wohl noch am meisten vollzogene Art der Datenbereitstellung ist die Bereitstellung von statischen, also festen Dokumenten. Diese werden erstellt und dann auf dem WWW-Server der Internetgemeinde bereitgestellt. Sie werden durch die Bereitstellung von neuen Dokumenten oder Einspielen von Änderungen meist auf manuelle Art aktualisiert. dynamische DokumenteUm aktuelle Informationen, wie z.B. Nachrichten zu publizieren wäre der manuelle Aufwand viel zu hoch, die Seiten ständig zu aktualisieren oder sich ständig ändernden Bibliotheksbestand mittels statischer Seiten zu präsentieren. Außerdem sind Funktionen, wie das Suchen von Informationen damit unmöglich zu realisieren. Zu diesem Zweck erzeugt man Dokumente mittels sogenannter CGI-Skripte. Dies sind Programme, die HTML-Code erzeugen. Dieser Code steht nicht statisch zu Verfügung, sondern wird erst bei Start des Programmes erzeugt. Wenn diese Programme z.B. auf einen Bibliotheksbestand zugreifen, werden Sie immer den zum Zeitpunkt der Abfrage aktuellen Bibliotheksbestand präsentieren. InformationsbereitstellungVorüberlegungenBevor man Daten ins Internet stellt sollte man sich einen Kopf über den Umfang und den Inhalt, das Informationsangebot machen, denn die Pflege, der Platz, die Leitungen, all das kostet Geld. Sinnvoll ist es, Seiten mit dem lokalen Kulturangebot bereitzustellen, es muß ja nicht selbst erarbeiet werden, aber der Link dort hin muß zu finden sein. Ganz wichtig auch entsprechende Angebote der Bibliothek, Veranstaltngen, Neuerungen, Neuerwerbungen ins Internet stellen, damit die Nutzer von Zuhause darauf zugreifen können. Die Bibliothek als Informationsvermittler, mit gut gepflegten Seiten, wo man die Links zu vielen Themen findet, also wenn ich etwas suche, dann klicke oder gehe ich in die Bibliothek - das wäre ein guter Einstieg, um die Nutzung der Bibliothek zu verstärken. Art der BereitstellungDie im vorangegangenen Kapitel besprochenen Informationen werden meist als statische Seiten bereitgestellt werden. Der Vorteil, den Effekt den man auch am herkömmlichen Karteikasten hatte, des beim Bewegen zu der Information noch andere vielleicht schon lang gesuchte Informationen zu finden oder einfach mal interessante Informationen nebenbei zu finden. Wichtig ist die Pflege der Seiten, die Suche nach nicht mehr existenten Links, nach ab und zu mal neuen Links, nach Veränderungen, denn dieses Medium ist schnellebig, ändert sich nicht oft etwas verliert der Nutzer die Lust am Stöbern in den Seiten. Aber wichtig ist auch, die eigene Information, den Katalog zu "verkaufen". Alte Möglichkeiten, diesen Katalog über nicht so richtig funktionierende Terminalemulationen bereitzustellen, sollte man gleich wieder vergessen, wichtig ist, daß der Nutzer in der gewohnten Browser-Umgebung bleiben kann. Die Realisierung dieser Katalogschnittstelle wird mittels CGI-Schnittstelle dynamisch gestaltet. Somit ist gewärleistet, daß wirklich auf die aktuellen Bibliotheksdaten zugegriffen wird. Wie so ein System funktioniert kann am Beispiel der Software SISIS der SISIS GmbH zu sehen. Beispiel für einen WWW-Katalog - SISIS-W3OPACDas Produkt setzt auf dem klassischen Bibliothekssystem SISIS auf, das Terminalorientiert arbeitet. Für den OPAC wurden neben der Terminal-Variante auch eine Windows-Variante und eine WWW-Variante entwickelt. Deise wollen wir hier kurz betrachten. Über eine Serverprogramm - dem W3OPAC-Server, daß wie die anderen Programmteile direkt auf die Datenbank zugreift wird ein Zugang zum Bibliothekssystem ermöglicht. Auf diese Schnittstelle kann dann von einem plattformneutralen Programm zugegriffen werden. Dieses plattformneutrale Programm ist eine Sammlung von Perl-Skripten. (Perl ist eine CGI-fähige Interpertersprache, die es heutzutage für fast alle Plattformen gibt. In Perl entwickelte Programme lassen sich so auf jedem Rechner abarbeiten). Dieses Programmpaket arbeitet als Client des W3OPCA-Servers am Bibliothekssystem. es ist der W3OPAC-Client. Die Anfragen, die vom Nutzer mittels Formulare eingegeben werden werden hier aufbereitet, die Anfrage an den Server gesandt und die Antworten wieder in HTML-Code umgewandelt und dann den WWW-Server weitergegeben. Dieser sendet sie dann wieder an den WWW-Browser des Nutzers und seine Anfrageantwort erscheint auf seinem Bildschirm. AuswertungsmöglichkeitenWWW-Server allgemeinIn der Protokolldatei bekommt man auf jeden Fall die folgenden Angaben:
Diese können nun natürlich getrennt ausgewertet werden. Durch die Struktur der Interneradressen kann man nun größere Zusammenfassungen nach Institutionen, Ländern gemacht werden. zugreifender Rechner-AnlayseAus der Analyse der zugreifenden Rechner kann man sozusagen sein Benutzerprofil analysieren. Adressen, wie spock.informatik.hu-berlin.de, rechner.ibm.com lassen die Herkunft des Nutzers schnell erkennen. Aber es gibt natürlich auch Adressen, wie ppp234.t-online.de, die einen beliebigen T-Online-Nutzer charakterisieren und der kann in der Nebenstraße sitzen oder am anderen Ende Deutschlands. Auf jeden Fall kann man so doch einige Angaben über seine Benutzergruppen bekommen. Analyse der zugegriffenen SeitenDas ist eigentlich die wichtigste Analyse für den Web-Verantwortlichen, denn hier zeigen sich schnell die Renner der Seiten. Anhand dieser Renner kann man schnell erkennen, welche Art von Informationen gewünscht werden, ob diese nur kurzzeitig IN sind, oder regelmäßig von den Nutzern konsumiert sind. Bei der Analyse der WWW-Seiten hat sich z.B. herausgestellt, daß Angebotsseiten gut besucht sind, dicht gefolgt von Informationsseiten über die einzelnen Systeme. In einer Bibliothek könnten dies die Informationsseiten über die kulturellen Termine in der Bibliothek oder Listen der Neuerwerbungen sein. Dabei sollte man genau beobachten, wann nach dem Erscheinen diese Listen angesehen werden und wann der Andrang abflaut. Dies ist dann der Rhythmus, in dem die Seiten erneuert werden sollten. Das Medium ist aktuell und zu aktuell bedeutet nur einen zu hohen Aufwand, zu unaktuell, eine nachlassende Akzeptanz. ÄnderungsmelderEs gibt im WWW einige Meldedienste, bei denen man sich registrieren lassen kann und die einen dann via Email informieren, wenn sich die Seiten geändert haben. Diese Dienste sind für den Nutzer meist kostenlos und finanzieren sich über Werbung. Die Einbindung von Links zu solchen Diensten kann die Akzeptanz steigern. Systemmeldungen-AnalyseWichtig für den Verwalter des Systems ist die Analyse der Systemmeldungen. Hier sollte der Prozentsatz der OK-Meldungen überwiegen. Sollte, wie im Beispiel zu sehen die Rückmeldungen bei NOT FOUND überwiegen, dann sollte man nach den Ursachen forschen. Solche eine Ursache ist im untersuchten Beispiel die Umstellung der Seiten von einer chaotischen anarchistischen Struktur auf eine Struktur, die u.a nach Englisch und Deutsch unterteilt ist und eine Hierarchie eingeführt hat. Damit sind natürlich von Nutzern gemachte Bookmarks direkt auf diese Seiten ein Griff ins Leere. Man muß sich nun überlegen, ob man hier Dummy-Seiten, die an die richtigen verweisen. Der Grund dafür ? Die Leserschaft der Seiten nimmt - wie bei einer schlecht recherchierten Zeitung - aufgrund fehlgeschlagener Links ab. LastanalyseDie Analyse der Rechnerlast hängt von der Art der benutzen Seitentypen ab. Nutzt man nur statische Seiten ist sie ganz einfach, die Rechnerlast läßt sich einfach aus den übertragenen Bytes errechnen. Hier sollte man nun überprüfen, ob die Kanäle zur Außenwelt ausreichend sind. Eine ISDN-Leitung mit 64 kbit/s kann eben nur 8 kbyte/s übertragen, manchmal hilft es schon weiter 2 Kanäle zu bündeln. Schwieriger wird es bei der Rechnerlast von dynamischen Seiten. Die da zusätzlich entstehende Last geht von den startenden Programmen aus. Programmiert man z.B. die CGI-Skripte mit Perl, so startet jede Anfrage den Perl-Interpreter, dieser liest sich nun Zeile für Zeile durch den Programmtext. Werden zuviele Abrfragen für das System gemacht, dann ist die Prozessorauslastung schnell bei 100% und das System wird einfach langsam. WWW als Marektinginstrument für die Öffentlichkeitsarbeit ?Der Internetzugang für viele Menschen, vor allem am Arbeitsplatz wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Dieses schnelle und bequeme Arbeits- und Recherchemittel wird aber in Richtung Bibliotheksbesuch nur dann genutzt, wenn auch ein Angebot der Bibliotheken vorhanden ist. Das beste Angebot aus dem eigenen Hause ist der elektronische Bibliothekskatalog. Der Vorteil vom Internet ist, daß ich nicht mehr Probleme habe dem Nutzer über proprioritäre Lösungen zum meinem System Zugang zu verschaffen, sondern die Software, die er dafür benötigt ist bei ihm dann schon vorhanden, ich brauche nur noch meine Daten präsentieren. Bei der Präsentation der Seiten entfällt die Sorge um plattformabhägige Besonderheiten. Solange ich mich an die Festlegungen von HTML halte, werde ich auf keinem der Systeme Probleme bekommen, die richtige Software, den WWW-Browser, muß sich der Nutzer besorgen.Für den Internetzugang und die damit notwendige Software kann die Bibliothek ja mit Anbietern von Onlinediensten reden, wie AOL, COmpuserve oder T-Online, daß diese ihre Zugangssoftware in der Bibliothek zur Verfügung stellen. Diese Werbung kann sich die Bibliothek natürlich auch bezahlen lassen, z.B. in kostenloser oder kostengünstiger Bereitstellung von WWW-Kapazitäten. Durch die Präsenz der Bibliothek im boomenden Medium Internet und dem Wegfall der Recherche-Öffnungszeiten, den virtuellen Anlaufpunkt kann die Akzeptanz der Bibliothek stark gesteigert werden. Natürlich ist nicht zu vergessen, daß natürlich auch das Medium Internet innerhalb der Bibliothek nutzbar sein muß, denn man kann nicht davon ausgehen, daß jeder einen Online-Zugang zuhause hat.
KostenDas man mit dem Internet und seiner multimedialen Erscheinungsform WWW viel machen kann ist unumstritten, aber wir wollen den Blick auch auf die Kosten lenken, denn diese sind ja ein unabdingbarer Bestandteil der Kosten-Nutzen-Analyse.An Kosten treten Einmalkosten in Form der Anschaffung von Hard- und Software an. Diese können aber minimiert werden, da dazu auch Altrgeräte genutzt werden können. Hinzu kommen die laufenden Kosten in Form von Online-Kosten, die vom Provider abhängig sind und in Form von Lohnkosten für einen Mitarbeiter der sich als Full-Time-Job um diese Seiten kümmert darstellen. Wie immer ist es schwierig die Kosten und den Nutzen in Zahlen gegeneinader aufzuwiegen, aber der Imagegewinn für die Bibliothek ist enorm. Erstellt am 15.06.97 Die Folien zum Vortrag. |
02.01.2011 |